Entstehung und Symptome von Trauma

Wirbelsturm auf dem meer, TraumaEntstehung von Trauma

Ein Trauma entsteht durch ein überwältigendes Ereignis. Bezeichnend dafür ist, dass es zu stark, zu schnell oder zu plötzlich auf den Menschen einwirkt. Dadurch erlebt der Organismus eine übermächtige Bedrohung. Diese überfordert die Bewältigungsmechanismen des Menschen.

Unser Körper und unsere Instinkte spielen bei der Entstehung als auch bei der Heilung eine wichtige Rolle. Denn die Reaktionen auf eine bedrohliche Situation sind evolutionär gewachsene, also angeborene Funktionen unseres Organismus. Zum Beispiel: Erleben wir eine Situation als gefährlich, mobilisiert unser Organismus alle Energie, um uns auf die Flucht oder den Kampf vorzubereiten. Wenn uns eines von beidem gelingt, findet der Organismus meist auf natürliche Weise sein Gleichgewicht wieder. Ist das Ereignis jedoch so überwältigend, dass wir nicht kämpfen oder fliehen können, werden diese Reflexe zwar vom Körper eingeleitet, kommen aber nicht zur Ausführung. Folglich bleibt uns als letzter Ausweg nur noch der so genannte „Totstellreflex“ – die Erstarrung.

Ursachen für Traumata

Ursachen für Traumata sind Unfälle, Stürze, Kriege, Gewalt, Missbrauch, plötzlicher Tod eines geliebten Menschen, Naturkatastrophen. Jedoch müssen traumatische Reaktionen nicht nur durch objektiv lebensbedrohliche Situationen ausgelöst werden.

Es können auch starke Belastungen im Alltag dazu führen: Der Verlust des Arbeitsplatzes, Trennungserlebnisse, familiäre Konflikte, operative Eingriffe, Bindungsstörungen zu Mutter oder Vater, das Erleben von Gewaltsituationen, emotionaler oder sexueller Missbrauch können in gleicher Weise die physiologischen, emotionalen und geistigen Funktionen beeinträchtigen.

Denn die vom Körper im Alarmzustand bereit gestellte Überlebensenergie kann vom Nervensystem nur unvollständig oder verzögert wieder aufgelöst werden. In Folge reagiert der Organismus weiterhin auf die Bedrohung der Vergangenheit. Daraus erklärt sich, warum die Reaktionsweisen in der Gegenwart, oft mit den erschreckenden Erfahrungen der Vergangenheit gekoppelt sind. Deswegen entstehen für die Betroffenen oft verwirrende und auch beängstigende psychische und somatische Symptome. Und nicht selten zeigen sich diese erst Jahre später.  

Ein Trauma ist im Nervensystem gebunden. Es ist somit eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem hat dadurch seine volle Flexibilität verloren. Wir müssen ihm deshalb helfen, wieder zu seiner ganzen Spannbreite und Kraft zurückzufinden. Peter Levine

Symptome
  • Schlaflosigkeit
  • Erschöpfung
  • Reizbarkeit
  • Muskelanspannung
  • Migräne
  • Übermässige Schreckreaktionen
  • Kalter Schweiss
  • Schmerzen
  • Taubheitsgefühle
  • Anormale Puls- oder Blutdruckwerte
  • Mangelnde Immunabwehr
  • Mentale / emotionale Symptome
  • Ängste /Phobien
  • Panikattacken
  • Depressionen
  • Rasende Gedanken
  • Überhöhte Wachsamkeit
  • Wutanfälle
  • Manie
  • Übermässige Beziehungskonflikte
  • Verdauungsstörungen