Somatic Experiencing für Kinder, ist eine Methode, die den Kindern hilft sich ihrer Ressourcen bewusst zu werden und sie darin zu stärken. Ich arbeite mit Hilfe von einfachen Spielen, spielerischen und künstlerischen Aktivitäten und vor allem dem persönlichen Kontakt. Auf diese Art und Weise ist es möglich, das Nervensystem zu unterstützen. Nun kann es angestaute Energie aus stressbelasteten Ereignissen entladen.
Vorteilhaft bei Somatic Experiencing für Kinder ist, dass die Ereignisse nicht zum Thema gemacht werden müssen. Es ist auch nicht notwendig, das traumatische Geschehen nochmals intensiv zu durchleben. Im Gegenteil, dies soll und kann vermieden werden, solange keine genügenden Ressourcen vorhanden sind. Das ist ein Vorteil gegenüber Methoden, bei denen das Ereignis immer wieder durchlebt oder wiederholt erzählt wird. Es ist sogar möglich, ohne „Inhalt“ oder „Erinnerung“ zu arbeiten. Gerade wenn ein Ereignis emotional zu belastend oder verwirrend war kann dies sinnvoll sein.
Resilidenz
Das Ziel der Arbeit ist es, die Resilienzbreite* des Nervensystems zu vergrössern, so dass auch schwierigere Emotionen im Körper gespürt werden können ohne sofort in Reaktion zu gehen. Die erweiterte Resilienzbreite ermöglicht es den Kindern angemessen auf die Herausforderungen des alltäglichen Lebens zu reagieren. Sie gewinnen mehr Stabilität, Sicherheit, Gelassenheit und Klarheit. Somatic Experiencing für Kinder ist eine sehr sanfte, spielerische, nicht manipulative und respektvolle Methode. Und gerade auch deswegen bringt sie tiefgreifende Veränderungen hervor.
*) Resilienzbreite = psychische Widerstandsfähigkeit. Es ist die Möglichkeit, Krisen zu bewältigen und das Potential daraus für Entwicklungen zu nutzen. Das geschieht durch Gebrauch von persönlichen oder sozialen Ressourcen.
Zeitphänomen: konstantes Übererregungsniveau
Heute sind ein hoher Prozentsatz der Kinder und Jugendlichen mit einem konstanten Übererregungsniveau im autonomen Nervensystem konfrontiert. Gleichzeitig fehlen oft adäquate Möglichkeiten, dieses Stressniveau zu reduzieren. Familiäre sowie pädagogische und therapeutische Strukturen sind meist überfordert bzw. zu überlastet, um mit den entsprechenden Stresssymptomen umzugehen.
Folgen
Das angesprochene Übererregungsniveau im Nervensystem kann mittel- und langfristig zu sekundären (posttraumatischen) Stress-Symptomen auf verschiedenen Ebenen führen. So können auf körperlicher Ebene Schlafstörungen, Verdauungsstörungen, Herz-Kreislaufbeschwerden, Schmerzen, organische Veränderungen bis hin zu manifesten Krankheiten sowie eine allgemeine Schwächung des Immunsystems auftreten. Auf psychischer Ebene sind u.a. zu beobachten: allgemeine Ängstlichkeit, Phobien, zwanghaftes Verhalten, Depression, Konzentrationsstörungen, Schulangst, Lernblockaden, Hyperaktivität, erhöhte Aggressionsbereitschaft, Konsum von Alkohol, Nikotin und anderen Drogen.
Da ich Kinder sehr gerne mag und einen beruflichen Hintergrund als Primarlehrerin habe, macht mir diese Arbeit besondere Freude. Wenn es passend erscheint, arbeite ich mit den Kids auch draussen in freier Natur.