Das Inipi-Ritual nach der Tradition der Lakota ist mindestens 2`500 Jahre alt. Es folgt der alten Mythe von `Inian Hokshi`, dem ersten Medizinmann der Lakota. Mit dem Inipi- der Schwitzhütte wird die Kraft der Schöpfung eingeladen bei Reinigung und Heilung zu helfen und die Gebete zu tragen. Es ist ein reicher spiritueller Prozess.
Der Schwitzhüttenplatz
Ein Schwitzhüttenplatz besteht aus einer Feuerstelle, die Vater Sonne entspricht und der Schwitzhütte selbst, die für die mütterliche Erde steht. Inipi – die
Schwitzhütte wird aus 16 Stäben gebaut, die im Kreis in den Boden gesteckt und zu einer Kuppel zusammen gebunden werden. Die 16 Stäbe entsprechen den ersten 16 Schöpfungsschritten aus der Lakota – Mythologie.
Bedeckt wird die kleine Hütte mit Decken, früher wurden Bisonhäute genommen. In der Mitte der Schwitzhütte wird ein Loch gegraben. Hier werden während der Zeremonie die heissen Steine rein gegeben. Man schlüpft in den Bauch von Mutter Erde, in ihre Gebärmutter, um durch die Energien der Schöpfung neu geboren zu werden.
Ablauf des Inipi – Rituals
In der Feuerstelle werden die Steine erhitzt bis sie rot glühen. Es sind 4 x 8 Steine, die benötigt werden. Die ersten 8 Steine stehen für Reinigung und Heilung des Körpers. Weitere 8 stehen für Reinigung und Heilung des Verstandes. Die nächsten stehen für das Herz, die letzten 8 für die Seele. Nach jeder Runde (insgesamt vier) wird die Tür geöffnet, sodass etwas frische Luft hereinkomen kann. Immer wieder gibt es Aufgüsse mit Wasser. Lieder, Gebete, Klänge von Trommel und Rassel begleiten die Zeremonie.
Jede Runde steht für die Heilung und Reinigung. Die erste Runde ist dem Körper gewidmet. Die zweite Runde reinigt den Verstand. Die dritte Runde ist für die Reinigung des Herzens da. Und die vierte dient der Reinigung der Seele.
Alle Spirits werden eingeladen zu helfen. Im heiligen Raum der Schwitzhütte wird das eigene Sein in einer intensiven Tiefe wahrnehmbar. In dieser seelischen Resonanz geschehen reinigende, heilende, wie auch erkenntnisreiche Prozesse des Selbst.
Thematische Schwitzhütten ermöglichen eine kraftvolle Unterstützung eigener Wachstumsprozesse.