Ethnomedizin ist die Medizin der Naturvölker, die Medizin für die Seele. Hier finden wir sehr ursprüngliche und seit langem bewährte Rituale und Heilungswege. Sie helfen dem Menschen in Themen wie der Erwachsenwerdung, Berufung, Wegfindung und Trauer. Medizinmänner und -frauen arbeiten für die Freiheit der Seele, gesund zu werden, sich zu entfalten, auf ihren Weg zu gehen.
Zur Ethnomedizin gehören die Visionssuche, die Schwitzhütte, der Schamanismus, Trommelarbeit, Einblicke in Ahnenreihen und Entwicklungsarbeit für die Seele.
Schamanismus
Schamanismus hat sich überall auf der Welt (auch) unabhängig von einander entwickelt. In vielen Kulturen lebt er heute noch. Auch bei unseren Vorfahren, Kelten, Rätoromanen und Germanen gab es Schamanen. Übereinstimmend sehen fast alle Kulturen und alle Religionen der Erde die Seele als den bedeutsamsten Teil des menschlichen Seins. Und so beschäftigt sich auch der Schamanismus mit der Heilung der Seele.
Die Seele
In der Seele ist alle Weisheit verborgen, die ein Leben lebenswert und erfüllend gestalten kann. Denn im alltäglichen Leben, der Berufswahl, dem Lebenslauf und auch in der modernen westlichen Medizin spielt die Seele eine untergeordnete bis keine Rolle. Denn ihr Vorhandensein wird noch immer wissenschaftlich geleugnet und das Thema wird generell in das Gebiet der Religion und Esoterik abgeschoben.
In der Ethnomedizin wird nicht in Physis und Psyche unterteilt, sondern in Körper, Verstand, Herz und Seele. Ihre Unsterblichkeit und ihre Wanderungen durch die Leben sind seit tausenden von Jahren menschlicher Erfahrung wissenschaffende Grundlage für Kulturen, Religionen und Heilmethoden. SchamanenInnen sind HeilerInnen der Seele.
Seelenrückführung – Schamanische Arbeit
Im schamanischen Sinne können wir, ausgelöst durch einen physischen und/oder seelischen Schock, z.B. Trennung, plötzlicher Verlust eines geliebten Menschen, Kindheitstrauma, Missbrauch…. „einen Teil“ unserer Seele verlieren. Jemand, der einen Seelenverlust erlitten hat, fühlt sich nicht „ganz“. Oft beschreiben Menschen den Zustand als „leer“.
Ausdruck davon kann auch sein, dass man in einem bestimmten Bereich des Lebens nicht erwachsen werden will. Oder es fehlt das Gefühl für eine Sinnhaftigkeit des Lebens. Ebenso treten körperliche Auswirkungen oft durch Krankheiten auf. Krankheit ist in ihrer Bedeutung für naturspirituell Heilende nicht nur die akute oder chronische Symptomatik in ihren Ausprägungen psychischer oder körperlicher Art. Sondern sie ist in ihrer Wurzel eine Erkrankung der Seele. Entsprechend des Wortes „Psychosomatik“ symptomatisiert sich die Krankheit der Seele auf der psychischen und/oder physischen Ebene. Nämlich in Verstand, Herz und Körper. Der Begriff der „Psychosomatik“ macht deutlich, dass eine kranke Psyche sich auf die Gesundheit des Körpers auswirkt. Die Unvollständigkeit oder Krankheit der Seele wirkt sich auf die Ebenen Körper und Psyche destabilisierend aus. Dies ist „Seelosomatik“.
Eine Krankheit wird immer als ganzheitlich verstanden. Auch in unserer Sprache sind Redewendungen aus altem Heilwissen erhalten geblieben: „Man hat ihm die Seele aus dem Leib geprügelt“, „Ich hab mein Herz verloren“. Darin sind alte Volksweisheiten und das Wissen um die Verletzbarkeit von Herz und Seele enthalten. Schamanische Arbeit besteht darin die verlorenen Seelenanteile wieder zurückzuholen und in die Heilung zu bringen. Hierzu versetzt sich der Schamane mithilfe einer Trommel, Rassel in Trance und reist in die Anderswelt(en), um mit Hilfe seines Krafttieres den verlorenen Anteil aufzusuchen.
Seelenanteile tragen das Trauma, aufgrund dessen sie verloren gingen, in sich. Sie werden gereinigt und zurückgeholt. Jetzt beginnt die Arbeit des Klienten, den neuen Anteil in sein Leben willkommen zu heissen und zu integrieren.